Über Philippinische Kampfkünste / Filipino Martial Arts (FMA):

Europäer kamen das erste mal bei Ferdinand Magellans Weltumsegelung 1521 mit den Philippinischen Kampfkünsten in Kontakt. Magellan wurde von Leuten des philippinischen Anführers Lapu-Lapu im seichten Gewässer bei der Insel Mactan in einem kleinen Gefecht getötet und spanische Chronisten berichteten darüber. Später wurden die philippinischen Künste  zunächst in Amerika und später in der ganzen Welt einem breiteren Publikum als effektive Kampfkunst bekannt. 

Für philippinische Kampfkünste gibt es verschiedene Namen. Die gängigsten sind Arnis, Eskrima oder Kali. In ihrer Gesamtheit werden sie auch gerne kurz mit FMA „Filipino Martial Arts“ bezeichnet. Während die beiden Namen Arnis und Eskrima (oder Escrima) auf spanische Begriffe wie Arnés ( = Schutz, Harnisch) oder Esgrima (= Fechten) zurückgehen entstammt der Name Kali (von Kalis = Messer) dem philippinischen Sprachgebrauch. Manche Philippinos gehen seit einiger Zeit wieder dazu über ihre Kampfkunst mit Kali zu bezeichnen, um ihren Stolz auszudrücken, dass es eine eigene philippinische Kampfkunst-Tradition ist. Es gibt bei den FMA sehr viele unterschiedliche Stilrichtungen. 

Typisches Training philippinischer Kampfkunst umfasst z.B. das Üben mit zwei armlangen Stöcken. Eine bekannte Übungsform zum Erlernen der Koordination ist als „Sinawali“ ( = ineinander weben) bekannt und kann ohne als auch mit Partner praktiziert werden. Dabei werden die Stöcke in ständig wiederkehrenden rhythmischen Schlagmustern bewegt. 

Französische Dokumentation über Arnis aus den 50er Jahren „Arnis à Patling“, Journalistes: Roger Couderc, Serge Acker, Alain Jouin; Pathé Cinéma, Radiodiffusion Télévision Française: 
https://www.ina.fr/ina-eclaire-actu/video/cpf04006871/arnis-a-patling

Waffenlose Anwendungen werden oft nach dem gleichen Prinzip ausgeführt. Als sogenannte „Drills“ (= einschleifende Übung) werden bestimmt Abfolgen von Angriffen und deren Konter bezeichnet, die ständig wiederholend in schneller Folge mit dem Trainingspartner geübt werden.  

Manche FMA-Stile praktizieren bei den sportlichen Wettkampf, andere eher die Selbstverteidigung. Das Technikrepertoire umfasst Schläge, Tritte, Griffe, Würger und deren Konter. Dabei werden auch unsymmetrische Situationen wie die Verteidigung gegen mehrere oder überlegene Gegner geübt. Verhandeln und Flüchten sind dabei ebenfalls eine wichtige Option. 

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